Zweiter Abend BUCHLEKTÜRE-SEMINAR „Unsere Welt neu denken“ von Maja Göpel, zusammen mit „Das gute Haus“

Seminare & Workshops
13.Okt 2022 19:00

Nach der Eröffnungssitzung am 8.9. 2022, in welcher neben der Klärung von Verfahrensfragen zentrale Begriffe vorgestellt und Passagen aus der Einleitung des Buches behandelt wurden, steigen wir nun ein in die ersten beiden Kapitel „Eine neue Realität“ und „Natur und Leben“.
U.a. geht es dabei um die Entwicklung der letzten Jahrzehnte und einige Grundlagen der Systemdynamik. Wie am 8.9. bereits „angetestet“, werden sich Abschnitte gemeinsamer Lektüre abwechseln mit den Beiträgen der Teilnehmenden und ggf. vertiefenden Erläuterungen vonseiten des Moderators.

 

Hier noch einmal der Ankündigungstext in der Butzbacher Zeitung vom September

Pressemitteilung von Michael Krause:

„Unsere Welt neu denken“ ab 8. September im guten Haus

Lothar Jung initiiert Buchlektüre-Reihe mit dem Sachbuch-Bestseller von Maja Göpel

BUTZBACH (pm). Die gemeinnützige Butzbacher Stiftung Kultur und politisches Bewusstsein bietet ab dem kommenden Donnerstag, 8. September um 19.00 Uhr in Zusammenarbeit mit dem Butzbacher Mehrgenerationen-Projekt dasgute.haus ein Buchlektüre-Seminar an. Dreh- und Angelpunkt ist der Sachbuch-Bestseller von Maja Göpel „Unsere Welt neu denken“. Darin befasst sich die Wissenschaftlerin und Ökonomin, wie unsere in Stress geratenen Systeme – Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Natur –  transformiert werden können und die Menschheit zu einer Lebensweise finden kann, die das Wohlergehen des Planeten mit dem der Menschen versöhnt. Bis einschließlich Mai 2023 werden an jedem zweiten Donnerstagabend im Monat von 19.00 bis 20.30 Uhr in den Räumlichkeiten von dasgute.haus in der Krachbaumgasse 1 – 7 in Butzbach ausgewählte Kapitel und Passagen des Buches gemeinsam gelesen und diskutiert. Die Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung vorab per E-Mail an ticket@dasgute.haus wird zur besseren Vorbereitung gebeten. Das Buch selbst sollten sich die Teilnehmenden vorab besorgen. Initiiert hat das Format der Buchlektüre, das neben Diskussionen auch Platz für Impulse und Vorträge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bietet, Lothar Jung von der Stiftung Kultur und politisches Bewusstsein. Er wird die Lektüre-Abende auch als Moderator begleiten. Im Interview erläutert er, wie es zu der Idee des Seminars und zur Auswahl des Buches von Maja Göpel gekommen ist.

Herr Jung, was war die Motivation ein solches Format zu entwickeln und anzubieten?

LJ: „Seminare und Workshops“ ist eines von vier Formaten der Stiftungsarbeit. Im Unterschied zur klassischen Lesung gibt es hier mehr Möglichkeiten zur aktiven und interaktiven Teilnahme. Die Lesung ist eine schöne Sache in einem literarisch-künstlerischen Setting. Beim Buchlektüre-Seminar in dasgute.haus stehen Wissenschaft und die darauf gründende Gelegenheit zur Meinungsbildung und gemeinsamen Diskussion im Vordergrund. Zu den verschiedenen Formaten der Stiftungsarbeit werden wir übrigens in etwa einer Woche online unter www.stiftung-kupb.de informieren.

Wie fiel die Entscheidung für das Buch von Maja Göpel? Zu den Themenfeldern Transformation, Klimawandel, Veränderung der Gesellschaft gibt es ja eine große Bandbreite an Literatur.

LJ: Ich habe mir mehrere Bücher im Hinblick auf ihre Eignung für das Seminar angesehen. Darunter eins von dem gerade angesagten Autor Dipesh Chakrabarty – solche Bücher haben allerdings den Nachteil zu viel Fachwissen vorauszusetzen. Sie wenden sich an ein akademisch gut vorgebildetes Publikum. Das bedeutet mit Blick auf unser Seminar, dass viel Zeit notwendig wäre für Vor- und Nachbereitung. Umgekehrt gibt es einige „niedrigschwellige“ Angebote. Diese bieten in meinen Augen nicht viel mehr als Klischees und Oberflächensicht. Wir wollen ja gerade nicht „nachbeten“, sondern Strukturen und Verhältnisse ergründen, und das auf eine gut verdauliche Weise. Eben wie in dem Buch von Maja Göpel.

Was macht die Arbeit von Maja Göpel in Ihren Augen so wertvoll? Warum braucht sie auch in Butzbach ein Publikum?

LJ: Nicht „auch“ in Butzbach, sondern ganz besonders und zuallererst in Butzbach, da wir ja, wie man seit einigen Monaten weiß, in einer sogenannten „Boomtown“ leben. Der Ansatz von Maja Göpel ist u.a. deshalb so attraktiv, weil sie die Dinge in einer einfachen Sprache beschreibt und trotzdem die Tiefendimension mehrerer Disziplinen kenntnisreich beleuchtet. Eine Fähigkeit, die sonst meistens nur im englischen Sprachraum zu finden ist.

Welche Erkenntnisse und neue Ideen werden die Teilnehmenden aus dem Seminar mitnehmen?

LJ: Ich glaube eine ganze Menge, aber da möchte ich im Einzelnen noch nicht so viel vorwegnehmen. Ganz allgemein ausgedrückt sollen – meist unhinterfragte, manchmal kaum bewusste – Voraussetzungen unserer Art des Wirtschaftens und unserer Wertvorstellungen transparent gemacht werden. Dies wiederum ist die Bedingung für die Schärfung und ggf. Veränderung des Blicks. Und unterstützt im besten Falle, unser Verhalten besser zu reflektieren. Nicht ganz nebenbei soll das Seminar auch mit dem Gebrauch und der Bedeutung mehr oder weniger neuer Begriffe zum Thema vertraut machen.

Wie kann man sich einen Abend konkret vorstellen?

LJ: „Freiwillige“ lesen abschnittsweise aus Kapiteln oder Passagen vor, die vorher ausgewählt wurden. Dann ist die Debatte eröffnet. Vorab habe ich bereits Anfragen von Interessierten bekommen, die nicht lesen oder diskutieren, sondern nur zuhören wollen. Das ist natürlich auch in Ordnung. Auf der anderen Seite wird es unter den Teilnehmenden Kundige und Fachleute geben – aus der Soziologie, der Psychologie und der Wirtschaftslehre, die sich ebenfalls vorab schon zu Kurzreferaten von ca. 10 bis 15 Minuten bereit erklärt haben. Ein Lektüreabend wird ca. 90 Minuten dauern.

Werden die Ergebnisse der Diskussion veröffentlicht oder für die folgenden Abende zur Verfügung gestellt?

LJ: Dies ist eine der Verfahrensfragen, die wir unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern in der ersten Sitzung gemeinsam besprechen werden. Ich kann mir z.B. gut vorstellen, dass Interessierte eine schriftliche Zusammenfassung erstellen möchten oder jeweils zu Beginn des nächsten Treffens wenige Minuten lang berichten, was in der vorausgegangenen Veranstaltung besprochen wurde.

Was ist, wenn man einen Abend verpasst?

LJ: Das ist gar kein Problem, wie auch das nur gelegentliche Erscheinen. Natürlich geht das auf Kosten des Umfangs des zu Erfahrenden. Doch sind uns Ungebundenheit und Zwanglosigkeit des passiven oder aktiveren Engagements wichtiger. Wir wollen nicht büffeln, sondern zusammen Spaß am Denken und an der Erkenntnis haben.

Herr Jung, besten Dank für das Gespräch!

 ©Stiftung Kultur und politisches Bewusstsein gGmbH, 2022