Kultur fördern

„Wenn ich das Wort ‚Kultur‘ höre, entsichere ich meinen Revolver.“
Joseph Goebbels
  (1897 – 1945)

In dem berüchtigten Diktum des „Reichspropagandaministers“ liegt eine indirekte, aber sehr passende Antwort auf eine zu Beginn der Stiftungsarbeit mehrfach gestellte Frage: „Warum diese beiden Förderzwecke, Kultur und das demokratisch-politische Bewusstsein, und was haben sie mit einander zu tun?“
Ganz offenbar gibt es eine hochgradige gegenseitige Abhängigkeit: Die freie Ausübung von Kunst, Wissenschaft und Kultur im Allgemeinen setzt ein demokratisch verfasstes Staatswesen voraus. Umgekehrt kann die freie und offene Gesellschaft nicht auf den stetigen Fluss von Anregungen durch Kreativität und Intellekt verzichten, auch und gerade außerhalb dessen, was einen unmittelbaren wirtschaftlichen Nutzen hat. Kunst und Kultur gehören zu den wichtigsten Lebensadern der Demokratie. 
Alle Autokraten und Diktatoren wissen um die Gefährdung ihrer Herrschaft durch die unkontrollierte Ausübung der Kunst. Aufführungsverbote, Bücherverbrennungen oder die Zerstörung von Kunstwerken sind immer Mittel, um diese Zwangsherrschaft gegen den angeblichen inneren Feind zu stabilisieren, meist vor den kriegerischen Akten gegen andere Länder. Nur drücken das wenige so drastisch und unverhohlen aus wie Goebbels.  
Wer Individualität und Selbstbestimmung erhalten und entwickeln möchte, fördert damit gleichzeitig auch die Kultur. Wer singt und spielt, malt oder baut, schreibt oder studiert, kann das mit einem aufrichtigen und ungetrübten Ertrag nur tun unter der Abwesenheit jedweden Zwangs.

Als Gegenbegriff zur Natur, die ebenfalls als ausgesprochen „schön“ oder sogar „erhaben“ empfunden werden, aber auch sehr einschränkend oder gar katastrophal wirken kann, bezieht sich die Kultur im allgemeinsten Sinne auf das von Menschen Gemachte. Eng verknüpft mit dem Begriff der „Ästhetik“ spielen dabei Wahrnehmung und Kreativität im oft aufwändigen Schaffen eine entscheidende Rolle.

„Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“
Karl Valentin  (1882 – 1948)

Über den Weg, den unsere vier Formate anbieten, möchten wir dazu beitragen, dass sich die Arbeit für alle Beteiligten lohnt.

 ©Stiftung Kultur und politisches Bewusstsein gGmbH, 2022